Aufbruch ins Neuland

Nach der Überfahrt von Paxos haben wir wieder im altbekannten Yachtclub N.A.O.K. festgemacht und waren nur ein paar Schritte von der Stadt (Kerkyra) entfernt. Im Frühling fanden wir die Stadt noch angenehmer, was uns aber nicht davon abgehalten hat, mit dem Bus einen Tagesausflug nach Pelekas zu machen. Über den Corfu-Trail sind wir ein paar Kilometer zum Mirtiotissa-Strand gewandert und haben dort unseren „letzten“ griechischen Salat eingenommen. Zurück in Kerkyra gab`s noch ein leckeres Eis, bevor es früh ins Bett ging.

Am nächsten Morgen begann dann um 7 Uhr der Schritt ins „Neuland“.

Nachdem wir in  der Gouvia-Marina die Tanks noch einmal mit Diesel und Wasser aufgefüllt und uns beim Hafenamt aus Griechenland „abgemeldet“ hatten, machten wir uns auf zur Durchfahrt der nur 2 Kilometer breiten Engstelle zwischen Korfu und Albanien. Mit dem letzten Tageslicht haben wir Othoni, den westlichsten Außenposten Griechenlands, erreicht und eine ruhige Nacht vor herrlicher Naturkulisse verlebt.

Im Morgengrauen des folgenden Tages brachen wir zur Langstrecke von 70 Seemeilen nach Italien auf, mit Grenzübertritt und Zeitumstellung auf halber Strecke. Italien empfing uns mit kaltem, regnerischen Wetter und anderen Misslichkeiten, wovon der Check der Coast-Guard noch der angenehmste war. Nach einem wegen auffrischenden nicht mehr haltbaren Ankerplatz in der schönen Bucht von Baja Verde verbrachten wir die halbe Nacht kreuzend vor der Stadt Gallipoli, bevor wir uns gegen 03.00 Uhr schließlich in den alten Hafen von Gallipoli trauten. Bei hohen Wellen und finsterster Neumondnacht ein aufregendes Erlebnis – mit einem hervorragenden  Liegeplatz als Belohnung. Leider wurden wir dort schon um 06.00 Uhr wieder vertrieben. Völlig übermüdet fanden wir bei aufgehender Sonne  an einer nahen Kaimauer guten Ersatz, von wo aus wir nach einigen weiteren Stunden Schlaf den ganzen Tag Zeit nahmen, die schöne, ehemals griechische Stadt mit Kastell und alter Stadtmauer erkundeten. Der Name Gallipoli geht auf das griechische kali (schön) und polis (Stadt) zurück und tatsächlich fühlten wir uns beinahe wieder wie in Griechenland.

Zur Weiterfahrt nach Süden verholten wir uns am Abend nochmal in die Bucht, wo uns der Wind am Vortag vertrieben hatte und brachen am frühen Morgen des nächsten Tages zum Meilen-Doppelmarathon über den Golf von Tarent auf. Nach über 80 unspektakulären Seemeilen mit wenig Wind und kaum Landsicht fanden wir hinter dem Kap Rizutto einen brauchbaren Ankerplatz für die Nacht.

Die folgende Langstrecke am nächsten Tag bescherten uns sowohl viel Wind als auch Meilen (85) und wir waren froh als wir abends in der Marina Rocella Ionica festmachen konnten.  Im Marina-Büro machten wir die Bekanntschaft mit Christel und Hanno von der Happy Beat und feierten unsere Begegnung in der Hafentaverne mit italienischen Wein und einem ganzen Meter leckerster Pizza.