Die Überfahrt nach Menorca liegt nun schon 10 Tage zurück. Mangels Wind mussten wir zwei Drittel der 200-Meilen-Strecke bei spiegelglattem Wasser unter Motor zurück legen. Dafür wurden wir mit tollen Sonnenauf- und -untergängen und kristallklaren Sternenhimmeln entschädigt. Gegen Ende gab es noch einen leergefahrenen Dieseltank, weil wir vergessen hatten, auf den anderen Tank umzuschalten.
Die erste Station auf Menorca war die vor Mahon liegende Cala Teulara, wo wir den perfekten Ankerplatz gefunden haben: ideal für unsere ausgedehnten Ausflüge in die sehr schöne Hauptstadt (Mahon) und auf die direkt vor dem Ankerplatz liegende Halbinsel La Mola mit der riesigen Festungsanlage, mit der Mahon vor Angriffen geschützt wurde.
Mit Fahrrad und Mietwagen haben wir vom authentischen Es Grau aus weitere Teile der Insel erkundet und dabei einige der superschönen Calas an der Südküste, die sehr imposante Stadt Ciutadella im Norden und die Gegend um Fornells im Westen kennengelernt. Die hügelige Insel mit großen Naturschutzgebieten und moderatem Tourismus hat uns ganz ausgezeichnet gefallen.
Beim Einlaufen in den Hafen von Alcudia im Westen von Mallorca hat uns ein urplötzlich aufgetretener Meteo-Tzunami einen Mordsschrecken eingejagt. In Null-Komma-Nichts ist das Wasser mit gewaltigen Strömungen über die Stege gestiegen und hat Angst und Schrecken verbreitet. Nur mit Spontanreaktion und voller Maschinenpower konnten wir uns aus der Gefahrenzone auf einen Ankerplatz vor der Stadt retten.
Da unser Standort Alcudia und die Wetterlage günstig waren, bot sich die gute Gelegenheit, Mallorca`s Nordküste zu befahren. Nach der Rundung von Kap Formentor Übernachtungen in der Traumbucht Cala Castell unterhalb des Leuchtturmes und am sensationellen Ankerplatz vor dem Unesco-Welterbe von Sa Calobra. Ca. 15 Yachten können sich den traumhaften Ankerplatz mit türkisfarbenem Wasser vor der bizarren Kulisse der Schlucht von Torrent de Pareis teilen. Hier fällt es schwer sich loszureißen!

Pareis de Torrent
Da wir einen der raren (übers Internet zu buchenden) Ankerplätze im Naturschutzgebiet der Insel Culebra ergattern konnten, sind wir weiter gezogen und liegen nun in der Bucht von Soller.
Mittlerweile ist es richtig heiß, meist leider in Kombination mit wenig Wind. Immerhin sind wir angenehm von der Situation auf den Ankerplätzen überrascht. Es ist nämlich (bisher) längst nicht so überfüllt wie befürchtet.
Da waren Ankerplätze und Häfen in Griechenland teilweise deutlich voller. Dafür sind Hafenplätze überwiegend richtig teuer, zwar nicht ganz so schlimm wie in Italien (für unsere Schiffsgröße jetzt in der Hochsaison immerhin um die 150 Euro pro Nacht ), aber um 100 Euro auch nicht von schlechten Eltern.