Die Liparischen Inseln

Die „Liparis“ meinen es gerade nicht so gut mit uns: auf der Flucht vor Kälte (!) und Starkwind irren wir von einem zum anderen Ankerplatz und sind im Moment in der Bucht Porto die Levante auf Vulkano einigermaßen sicher vor dem nicht unerheblichen Schwell.

3 Wochen kreuzen wir nun bereits durch das vulkanisch geprägte Inselparadies bestehend aus 7 Inseln mit zwei aktiven Vulkanen, nur 25 Seemeilen nördlich von Sizilien gelegen. Im Zickzack-Kurs haben wir die fünf größeren Inseln jeweils mehrfach besucht und bei Busfahrten und Wanderungen immer neue Facetten entdeckt. Die landschaftlich fast exotischen Inseln sind durchweg sehr bergig und schön grün. Die afrikanisch anmutende Inselarchitektur ist maßgeblich vom Würfel geprägt und besteht je nach Größe und Haustyp aus mehreren zusammengefügten Elementen – oft mit vorgelagerter Terrasse und der unvermeidlichen Schilfüberdachung. Hotelburgen sind praktisch unbekannt.

Panrea soll jedoch fest in der Hand der norditalienischen Schickeria sein. Davon merkt man Ende Mai noch nichts, aber die hübschen Gassen mit edlen Trattorias und sehr gepflegten Häusern lassen erahnen, wie es einen Monat später aussehen könnte.

Die Nachbarinsel Salina ist die Heimat der Kapern und des Malvasiaweines und hat sich anscheinend (ebenfalls) dem „gehobenen“ Individual- und Segeltourismus verschrieben.

Vulcano ist besonders und bietet neben dem aktiven Vulkan zwei geschützte Ankerplätze, die je nach Windrichtung stark frequentiert werden. Der Aufstieg zum 400 Meter hohen Gran Cratere ist unverzichtbar. Oben angekommen umrunden wir den ganzen Vulkan und haben wir eine tolle Aussicht auf alle Nachbarinseln bis hin zum Stromboli. Von den heißen Dämpfe der schwefelhaltigen Fumarolen halten wir uns vorsichtshalber fern, suhlen uns dafür aber in den heißen Schwefel-Schlammbädern. 

Nur 1 Kilometer nördlich liegt bereits Lipari mit der entzückenden Hauptstadt  mit darüber türmender Festung und einem pulsierendem Hafen. Hier und in Salina sind die beiden besten Marinas des Archipels, die Anfang Juni mit 60 Euro pro Tag gerade noch bezahlbar sind, ab Mitte Juli aber bereits 150 Euro kosten. Da richtig gute Ankerplätze selten sind, bleibt uns bei zunehmenden Windstärken oft keine Alternative, als eine der beiden Marinas anzusteuern. Ankerplätze sind meistens komplett offen und nur bei sehr ruhigen Wetterverhältnissen tragbar, was allerdings nur in den ersten 10 Tagen unseres Aufenthaltes der Fall war.