Immer noch auf Bonaire

Bonaire ist wieder Corona-frei und wir können wieder unbeschwert das Leben genießen. Die Zeit mit ansteigender Ovid-19-Kurve und Teil-Lockdown hatte etwas Bedrückendes, das nun einer wieder gewonnen Leichtigkeit gewichen ist. Dafür quälen uns jetzt die Mücken in verstärktem Maße…

115 Tage auf Bonaire und seit heute Gleichstand mit Martinique, das wir am 115. Tag verlassen haben. Unsere Zeit auf Bonaire neigt sich auch langsam dem Ende zu, zumal unsere Aufenthaltsgenehmigung bereits abgelaufen ist. Wir wissen zwar immer noch nicht genau, wohin die Reise hin gehen soll, aber wir prüfen unsere mageren Optionen und sind schon mal bei dem einen oder anderen Info-Treffen, wo Segler aus dem betreffenden Land berichteten, für uns leider unergiebig, da wir kein US-Visum besitzen!

Bei unserem ersten „Exit“-Treffen war die Insel noch nicht Corona frei

In der letzten Wochen haben wir seit längerer Zeit mal wieder mehrere Ausfahrten mit Annamera unternommen. In einer herrlichen Schön-Wetter-Lage haben wir auf dem Seeweg einige unserer Lieblingsziele angesteuert, an verschiedenen Moorings festgemacht und sind dann Schnorcheln gegangen: unvergessliche Tage im Unterwasser-Paradies.

Unterwegs im geschützten Revier zwischen Klein Bonaire (links) und der Westküste
Noch nie haben wir einen schöneren Sand gefunden als am No-Name-Beach

Erstmals haben wir bei dieser Gelegenheit auch den Boden der kleinen Nachbarinsel Klein Bonaire betreten. Am „No Name Beach“ sind wir ganz alleine und genießen den fast schneeweißen, feinsten Korallensand, derweil  Annamera auf einem Traum von türkisfarbenem Wasser liegt, allerdings manchmal bedenklich nahe über dem Grund schwingt…..

No Name Beach vor Klein Bonaire

Seit deinem Monat erleben wir auch eine neue Mobilität mit dem Auto, sind nämlich einer Car-Sharing-Gruppe beigetreten und genießen für kleines Geld unsere Ausfahrten, immer in Kombination mit einem mittleren (Groß)-Einkauf und dem Besuch einer Laundry.

Nach genau 80 Kilometern haben wir die schönsten Strecken abgefahren und entdecken dabei immer wieder Neues. So haben wir endlich ein gut zugängliches Blowhole entdeckt, an dem wir bisher unbeachtet vorbei gefahren sind.

Das Wasser kommt ganz plötzlich und jagt einem einen ganz schönen Schrecken ein!

Mit den Fahrrädern fahren wir nach wie vor am liebsten zum Goto-Meer.

Eine Landbrücke am Goto-Meer

Die Tierwelt ist dort immer wieder sehr beindruckend. Das betrifft rund ums Gotomeer hauptsächlich die Vogelwelt. Große Schwärme von Amazonen-Papageinen flattern lautstark durch die Luft und lassen sich oft ganz in unserer Nähe nieder.

Aber auch die bekannten Highlights sind immer einen wiederholten Besuch wert: die exotischen Salinen am Salt Pier, die Kiter am Flamingo Beach, der Inselsüden um den Leuchtturm herum – mit Flamingos und allerhand skurrilen Strand-Objekten bis zur die freakigen Lac Bay mit Sorobon Beach.

Bonaire bietet immer wieder Gelegenheit für neue Entdeckungen

Später die (nördliche) Westküste mit der abgeschiedenen Küstenstraße und den Tauchplätzen wie „1000 Steps“ mit herrlichen Ausblicken über die Küste und Klein Bonaire und …

Ausblick von „1000 Steps“ über ANNAMERA und die Küste

…. last, but not least unser Lieblingsziel: das Gotomeer, mit Flamingos, Amazonen-Papageien und einem Seeadler.

Zwei von Hunderten Flamingos am Goto-Meer
Der nur hier lebende Amazonen-Papagei wird bis zu 30 Zentimeter groß
Ein Fischadler, auf Papiamentu „Warawara“

Diesmal bleiben wir solange, bis der Sonnenuntergang das Gotomeer in herrlich kitschiges Licht hüllt. Hier im unbesiedelten Norden sind wir ganz allein und abgesehen vom dichten Verkehr in und um Kraelendijk herum haben wir auf der ganzen Strecke von 80 Kilometern keine 10 Autos getroffen und wurden von allen Fahrern mit Winken gegrüßt. Das ist Bonaire! 

Wer springt denn da ins Bild? Sonnenuntergang überm Goto-Meer

Die Kehrseite ist weniger schön: es ist immer noch zu heiß und selbst das Wasser stellt mit 30 Grad kaum eine Erfrischung dar. Gelegentliches starkes Staubaufkommen und eine regelrechte Mückenplage machen das Leben auch nicht einfacher und besonders der Käpt`n sehnt sich nach kühleren Temperaturen, die hier wohl erst ab Januar zu erwarten sind. Aber so lange werden wir nicht bleiben.

Die Wirbelsturm-Saison kling langsam aus und wir werden sicherlich im Laufe des Monats die Leinen los werfen, zu einem Ziel, das noch nicht fest steht. Viele Inseln sind noch geschlossen oder haben Lockdown wie Martinique und für andere, wie Puerto Rico, haben wir kein Visum. Es ist echt schwierig! Das wichtigste aber ist, wir sind gesund und guter Dinge.

Im nächsten Blog werden wir hoffentlich mehr wissen…..