Nach einiger Segelabstinenz, dafür um so umfangreicheren Wanderaktivitäten, brechen wir mit unseren Freunden Kerstin und Gert zum ersten Kanarentörn dieses Jahres auf.
Ohne Wind „dampfen“ wir in Richtung Gomera und werden zwischendurch von Delfinen begleitet, die uns eine Super-Show bieten und das Motoren vergessen machen …
Die letzten Stunden geht`s mit 2 Konten Schiebestrom entlang der zerklüfteten Nordküste von Gomera bis wir nach 65 Seemeilen früher als geplant in der Hauptstadt San Sebastian einlaufen und für 27,- Euro (pro Tag) in der angenehmen Marina in unmittelbarer Stadtnähe festmachen.
Der nächste Tag ist Ausflugstag. Mit dem Leihwagen düsen wir um die herrliche Insel, mit einem Stop im berühmten Valle Gran Rey, das leider viel vom Charme der vergangenen Tage verloren hat. Nach einer schönen Wanderung im Regenwald und Foto-Stopps an verschiedenen Miradores lassen wir den Abend bei alten Freunden auf ihrer Dachterrasse oberhalb von San Sebastian ausklingen.
Der Wind lässt uns auch am nächsten Tag im Stich. Dafür begleiten uns beim 50-Meilen-Trip nach El Hierro wieder Wale und Delfine. Die letzten Stunden können wir dann doch noch die Segel setzen und die Fahrt mit Musik genießen. Noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang machen wir im Fährhafen „Puerto de Estaca“ fest, der zwar gewachsene Strukturen vermissen lässt, dafür aber eine Mietwagen-Niederlassung besitzt (vorabendliche Reservierung notwenig).


Am Ausflugstag gehts wieder rund um die ganze Insel. Beim Felsbogen von Charco Manzo erleben wir die Insel von ihrer wilden Seite: unzivilisiert und rau. Im Westen kommen wir durch eine schroffe Vulkanlandschaft und erreichen nach einem ausgedehnten Waldgebiet „La Restinga“, den zweiten Hafen, der an der Südspitze liegt und viel “wohnlicher“ wirkt als La Estaca, aber kaum Platz für Yachten hat (Reservierung angeraten!).


Zurück nach El Gomera sind es nur 35 Seemeilen. Aber die haben es in sich. Wir versuchen, die Starkwind-Düse aus Nordost zu umfahren, was uns nicht ganz gelingt. Aber die Crew ist hart im Nehmen und stört sich nicht am wilden Stampfen durch aufgewühltes Wasser und viel überkommender See. Nach 8 Stunden fällt der Anker in der Bucht „Vueltas“ unmittelbar vor Valle Gran Rey. Mit der gewaltigen Felskulisse hinter uns genießen wir „Anleger“ und Sonnenuntergang, während Annamera vor den Fallböen an 50 Metern Kette munter Ankerfahrt betreibt…
Am nächsten Morgen lassen wir uns mit dem Frühstück Zeit, da der starke Wind gegen Mittag abnehmen soll … Mit Genua und Reff im Groß machen wir uns auf den 50-Meilen-Trip zurück nach La Palma, während uns die Düse mit 35 Knoten Wind voran schiebt. Auf Höhe des Leuchtturms an der Südspitze La Palma`s bekommen wir nochmal ein paar ordentliche Duschen ab, bevor wir beim allerletzten Licht in Tazacorte einlaufen.