La Palma: Cumbrecita und Bejenado

Die Cumbrecita gehört zu jenen Orten auf La Palma, die sich kaum ein Besucher der Insel entgehen lässt. Genauso wenig wie den Roque de los Muchachos. Kein Wunder, denn beide gehören zusammen, wie die beiden Seiten einer Medaille. Getrennt durch die Caldera de Taburiente liegen sie sich bei bester Sichtbarkeit in etwa 8 Kilometern Entfernung genau gegenüber und von beiden Aussichtspunkten hat man die schönsten Ausblicke ins Innere des Erosionskraters und die ihn umgebende Gebirgskette. Noch schöner sind die Ausblicke sogar vom Pico Bejenado, der ebenfalls vom Parkplatz aus erreicht wird. Wir haben ihn allerdings unverständlicher Weise 6 Wochen lang verschmäht. Völlig zu unrecht und es wird Zeit, das endlich nachzuholen.

Da an der Cumbrecita nur wenige Parkplätze vorhanden sind, ist die Zufahrt für Autos zwischen 8.30 und 16.00  streng limitiert und in der Regel nur mit einem Passierschein möglich, den Ihr online oder im Besucherzentrum (Centro de Visitantes de El Paso – Caldera de Taburiente) an der LP 3 bei El Paso erhalten könnt. Eine Ausstellung im Besucherzentrum vermittelt interessante Einblicke in die Entstehung der Caldera und am Modell werden die gewaltigen Ausmaßen des Erosionskraters deutlich.

Vom Besucherzentrum bis zur Cumbrecita sind es 7 Kilometer über die LP 302. Schon nach einem Kilometern biegt ihr rechts ab und erreicht nach einem guten weiteren Kilometer das Kontrollhäuschen, wo Ihr Euren Passierschein vorzeigt. Die Straße schlängelt sich nun durch herrliche Kiefernwälder zum etwa 1300 Meter hoch gelegenen Parkplatz, von wo aus Ihr die Miradores „de la Cumbrecita“, „de las Cochas“ und „de los Roques“ erreicht.L

Der einfache, bequeme Weg zum Mirador des las Cochas ist nur einen guten Kilometer lang.  Am Ende genießt Ihr herrliche Einblicke in den Erosionskrater und macht wahrscheinlich sogar Bekanntschaft mit den zutraulichen Raben.

Der alternative Rückweg über den Mirador de los Roques ist nur geringfügig länger. Er schlängelt sich den Hang runter und erfordert zum Schluss einen steilen 140 Meter hohen Aufstieg zum Parkplatz. Der 4 1/2 Kilometer lange Weg auf den Bejenado ist deutlich anspruchsvoller, aber sehr lohnend, zumal er der einzige frei stehende Gipfel der Insel ist und Ihr von oben phantastische Ausblicke in alle Richtungen habt.

Der Aufstieg um Pico Bejenado beginnt direkt neben dem kleineren Parkplatz über eine unscheinbare, schmale Rampe. Gute Kondition ist von Vorteil, wenn ihr Euch aufmacht, den mittelschweren Weg mit etwa 600 überwiegend steilen Höhenmeter durch Kiefernwald zu bezwingen. Der Aufstieg erfolgt über Stufen und steile schmale Pfade, so dass Ihr ganz schön ins Schwitzen kommen könntet. Wenn Ihr zwischendurch mal inne haltet, werdet Ihr mit der absoluten Stille um Euch herum belohnt.

Ab Kilometer 1,7 bei „El Rodeo“ geht es auch mal über flacheres Gelände, wo Ihr verschnaufen und die wechselnden Ausblicke genießen könnt: aufs Meer, das Aridane-Tal, die Vulkankette im Westen und darüber Teneriffa`s  Teide und La Gomera ….

Nach etwa anderthalb Stunden habt Ihr es geschafft und steht vor der Gipfel-Tafel des 1854 Meter hohen Pico Bejenado.  Ihr solltet allerdings noch  etwa 100 Meter weiter gehen bis Ihr zur Vermessungssäule kommt, von wo aus Ihr die besten Aussichten habt: übers Aridane-Tal und den Baranco de las Angustias, hoch zum Roque de los Muchachos und übers Meer bis nach El Hierro. Hier an der Vermessungssäule ist der beste Platz für ein Picknick und Ihr könnt die Eidechsen bei ihren Sprints über Stock und Stein beobachten.