Nach einem vollen Monat auf Lanzarote stechen wir wieder in See, mit Ziel La Palma – ganz am anderen Ende der Kanarischen Inseln gelegen und immerhin 250 Seemeilen entfernt! Von mehreren Optionen entscheiden wir uns für den direkten Weg über den Norden, und zwar exakt Kurs West, nonstop nach La Palma.

In Höhe des Leuchtturms Lanzarote Süd sind die Segel gesetzt und während Fuerteventura auf Backbord noch eine Weile zu sehen ist, bleibt Lanzarote schnell zurück. Halbwegs beständige Winde aus Nord, 22 Grad und schönstes Frühlingswetter – im Dezember.

Alles läuft bestens und wir kommen gut voran – bis Mitternacht, als deutlich zunehmender Schiffsverkehr und andauernde, nervige Funkmeldungen uns auf Trab halten!

Am nächsten Morgen hinterm Heck ein herrlicher Sonnenaufgang und Teneriffa bereits voraus, beginnt der Wind zunehmend in westliche Richtung zu drehen und zwingt uns zum Amwind-Kurs!

So war das nicht vorhergesagt und wir „kneifen“ uns noch an Teneriffa vorbei, bis wir zu Plan B greifen: jetzt Kurs Zwo – Fünf – Null, zwischen Teneriffa und La Palma hindurch. Doch Annamera macht weiterhin gute Fahrt und zur Abwechslung fangen wir unser Abendessen sogar mal wieder selbst!



Nach einem leckeren, abendlichen Fisch-Filet beginnt die zweite Nacht, diese wesentlich ruhiger als die erste. Doch Annamera ist deutlich schneller als erwartet und wir wollen den Leuchtturm La Palma Süd eigentlich erst bei Sonnenaufgang passieren, da es am Kap fast immer mächtig „fetzt“.
Doch nicht so diesmal, dank der Winddrehung auf West-Nord-West.


Beim üblichen Nord-Ost-Passat sieht es hier ganz anders aus. 50 Knoten Wind sind dann am Kap dank Düseneffekt keine Seltenheit und man tut gut daran, rechtzeitig zu reffen! So aber passieren wir noch bei Dunkelheit das Kap, so ruhig wie zuvor!

Erstmal rum, dauert es nicht lange bis zur Windabdeckung, wo es ohne Motor nicht weitergeht.
Nur noch 12 Seemeilen bis zum Ziel Tazacorte, kommt schon bald das neue Vulkangebiet in Sicht, bei schönsten Morgenwetter ein phantastisches Erlebnis.


In der Marina müssen wir mit dem „Katzentisch“ vorlieb nehmen, dem letzten verfügbaren Liegeplatz überhaupt und beinahe schon prekär dicht an den Felsen. Hier werden wir nur mit gutem Grund wieder ablegen.


Eingetroffen in der Vor-Weihnachtszeit, werden wir mit Paukenschlag begrüßt und einem für die Insel längst überfälligen Regen, der schon bald dafür sorgt, dass die Insel viel grüner wird!









