Nach der Ankunft unserer Freunde verweilen wir noch ein paar Tage auf Madeira und entdecken auf ausgedehnten Wanderungen weitere Facetten der Insel, derweil  wir auf ein passendes Windfenster für die Überfahrt nach Gomera warten. Als Krönung nehmen wir uns die alpine Wanderung vom zweithöchsten zum höchsten Gipfel Madeiras vor. Vom Parkplatz am Pico de Arieiro in 1820 Metern Höhe geht’s über ein steiles Rauf-und-Runter und insgesamt 1300 anstrengende Höhenmeter zum Pico Ruivo in 1862 Metern Höhe. Die Tour verläuft über gesicherte Grate, steile Treppen und stockdunkle, feuchte Tunnel, immer wieder begleitet von dichten Nebelschwaden, die nur von Zeit zu Zeit den Blick auf eine spektakuläre Gebirgs-Szenerie frei setzten. Ein paar Sonnenstrahlen bahnen sich immer mal wieder ihren Weg durch den Nebel als wir nach einer Rast auf dem höchsten Berg Madeiras unseren Rückweg antreten.

Für das Wochenende verspricht der Seewetterbericht gute Winde in Richtung Süden. Damit bleiben uns noch zwei Tage, die wir für eine letzte Wanderung und die Vorbereitung für den 300-Meilen-Schlag nutzen. Als Erholung von der anstrengenden Gebirgswanderung entscheiden wir uns für die Levada do Rei, die völlig eben entlang eines einsamen Flusstales verläuft. Die Königstour entpuppt sich als nasse Tour inmitten üppiger Vegetation, mit einem Wasserfall als  krönendem Höhepunkt.

Es ist düsteres Regenwetter als wir Madeira zum 300-Meilen-Schlag nach Gomera verlassen. Mit hohem Seegang und Winden zwischen 30 und 45 Knoten wird es ein harter Törn, bei dem unsere beiden Freunde an ihre Grenzen stoßen.

Nach 48 Stunden  kommt erst der Teide von Teneriffa in Sicht und bald darauf Gomera, wo wir in den frühen Abendstunden des dritten Tages einlaufen. Wir können uns glücklich schätzen, noch einen Platz Im quirligen Hafen der Inselhauptstadt San Sebastian ergattern zu können. Bei der Inselrundfahrt im Mietwagen erleben wir Gomera in Bestform, mit wilden Gebirgsszenerien und tollen Wanderwegen, mit imposanten Tälern und hübschen Ortschaften.