Nachdem wir eine Woche kreuz und quer durch Porto gestreift sind, wollen wir mehr von Portugal sehen, uns dabei jedoch auf den Norden beschränken. Von Süd nach Nord sind es im wesentlichen die Orte Sintra, Obidos, Nazare, Fatima, Coimbra, Aveiro, Paso da Regua, Pinhao, Amarante und Guimares, die vielversprechend klingen, sowie Wanderungen am Douro, dem Paiva-River und bei der der längsten Fußgänger-Hängebrücke der Welt.

Mit dem Mietwagen machen wir fortan die Straßen Portugals unsicher, auf einem Straßennetz wie es unübersichtlicher kaum sein kann und mehr als gewöhnungsbedürftig ist, selbst im Nahbereich. Ohne Navi wären wir hier vollkommen aufgeschmissen.

Anfangs noch auf Autobahnen verzichtend, wird schnell klar, dass wir nicht daran vorbei kommen, denn alles andere wäre viel zu umständlich, und sogar kurze Strecken würden Stunden dauern.


Bei fast 2000 Kilometern Fahrstrecke erleben wir eine Unmenge an Highlights, aber auch viele wunderschöne, unspektakuläre Landschaften und Orte.





Mit unserem „ambitionierten“ Tour-Programm und mehreren Hotelaufenthalten kommen wir auch in entlegenere Regionen. Dabei bemerken wir schnell, dass Eintrittskarten für bedeutende Bauwerke, Museen und Naturparks meistens nur online und mit einem Zeitfenster zu erwerben sind.

Davon nichts ahnend sind wir vor allem in Sintra einmal ganz umsonst gewesen! Der Ort, nur 25 Kilometer von Lissabon entfernt, liegt auf unserer Tour am weitesten südlich und ist weltbekannt für seine Jahrhunderte alten Paläste. Mit dem Palazzo de Pena, der Quinta da Regaleira und dem Castelo dos Mouros bietet er gleich drei der bedeutendsten kulturellen Highlights Portugals, Anziehungspunkte unglaublicher Touristen-Massen, denen wir nur in ausgedehnten Parkanlagen halbwegs entkommen können. Es hätte nicht viel gefehlt und der Aufenthalt dort wäre zum Ärgernis geworden!







Obidos und Nazare sind zwar auch „gut besucht“, aber insgesamt wesentlich angenehmer. Nazare´, im Winter Treffpunkt der internationalen Surfelite, ist durch eine Laune der Natur (ein vor der Küste liegender Unterwasser-Canyon), mit den anerkannt höchsten Wellen der Welt gesegnet. Wenn sich die Riesenwellen von bis zu 30 (!) Metern Höhe auftürmen, dann sorgen die weltbesten Surfer für spektakuläre Auftritte und Weltrekorde am laufenden Meter, im Leuchtturm-Museum gut nachvollziehbar präsentiert.




Das von blumengeschmückten Gassen durchzogene Obidos ist für seine herrliche Lage und die hervorragend erhaltenen, vollständig begehbaren Stadtmauern bekannt, ein echtes Wohlfühl-Pflaster. Aber die Stadtmauer ist nur was für Schwindel freie und nichts für schwache Nerven. Über ein paar versteckte Treppchen erreichbar, ist sie auch in großer Höhe völlig ungesichert!


Das am Rio Mondego gelegene, eher wenig besuchte Coimbra, ist die älteste Universitätsstadt Portugal und besitzt eine wunderschöne Altstadt mit zahlreichen ganz erstaunlichen Bauwerken und eine ausgesprochen angenehme Atmosphäre.



Die Region bei Porto erschließen wir uns von unserem Schiff aus in zahlreichen, ausgedehnten Tagesausflügen. Besonders gefallen haben dabei Guimares, Amarante und die Region um den Rio Douro mit Ortschaften wie Peso da Regua und Mesaio Frio.





Ganz besondere Wander-Highlights finden wir in der Nähe der Stadt Arouca, am Rio Paiva. Da ist einmal der sogenannte Paiva-River-Walk, eine Wanderung über Bretter-Planken immer entlang des gleichnamigen Flusses.


Und schließlich als spektakulärer Höhepunkt die Überquerung des Canyons de Paiva auf der zur Zeit längsten Fußgänger-Hängebrücke der Welt an, aber nur mit zuvor gebuchtem Ticket und Zeitfenster. Auch hier standen wir einmal (unwissend) vor verschlossenen Einlass-Schranken: ziemlich ärgerlich bei einer aufwändigen Anfahrt von mindestens eineinhalb Stunden.



Drei Wochen im Norden Portugals, davon fast zwei Wochen Rundreise: Eindrücke ohne Ende, allesamt gut geeignet, die Wehmut der Abschiedes von unserer Annamera zu überspielen/kompensieren und auch bestens geeignet, uns mehr und mehr auf unser neues Leben als „Landratten“ vorzubereiten!

