Von den Liparischen zu den Ägadischen Inseln

Nach einem (letzten) schönen „Wandertag“ auf Filicudi „flüchten“ wir vor Starkwind und Gewitter-Regen in die nagelneue Marina von Capo d`Orlando.

Dort nehmen eine Auszeit vom Segeln und fahren mit dem  Leihwagen nach Palermo, wo wir genau zum Eröffnungswochenende der „Manifesta 12“ eintreffen. Palermo mit seinem morbiden Charme gefällt uns ganz ausgezeichnet und wir genehmigen uns spontan ein Hotelzimmer, um mehr Zeit zu haben und die zahlreichen Installationen in den verschiedensten Palästen erleben zu können. Ein Großeinkauf und zwei lohnende Abstecher nach Monreale und Cefalu runden unseren Ausflug ab.

Ein paar Tage später landen wir über Mondello und Castellammare del Golfo in Scopello, wo wir vor der alten Thunfischfabrik ein exotisches Ankerparadies vorfinden. Tagsüber von unzähligen Ausflugsbooten belegt, haben wir den herrlichen Ankerplatz morgens und abends ganz für uns alleine und genießen die Zeit mit Schwimmen und Erkundungen des traumhaften Ambientes, inklusive Wanderung durch das Zingaro-Naturreservat.

Hinter Scopello wird der weitere Küstenverlauf nach Westen immer einsamer und erinnert mit bizarren Bergformationen an die Dolomiten. In San Vito lo Capo machen wir die Bekanntschaft mit einem netten Seglerpaar aus Münster und verlassen nach dem gemeinsam erlebten Sieg der deutschen Mannschaft gegen Schweden Sizilien in Richtung der Ägadischen Inseln.

Auf ausgedehnten Wanderungen über Levanzo und Favignana spüren wir bereits deutlich die Nähe zu Afrika, das kaum 150 Kilometer entfernt liegt. Leider besagt der Wetterbericht (schon bald wieder) nichts Gutes und zwingt uns nach unruhigen Ankernächten im Hafen von Favignana – mangels annehmbaren Alternativen – zurück nach Sizilien zu segeln und ein Paar Tage in Trapani festzumachen.

Mit der sehr netten Marina „Vento die Meastrale“  können wir einen „Deal machen“ und die hohe Liegeplatzgebühren senken. Wir liegen sicher und unmittelbar am Rande der attraktiven Altstadt, die sich über eine lange Landzunge ins Meer erstreckt. Während der Wind mehrere Tage heult, machen wir mit der Seilbahn (!) Ausflüge ins 750 Meter hoch über Trapani thronende mittelalterliche Erice, mit dem Fahrrad in die Salinen-Landschaft von Trapani und mit dem Zug in die Weinmetrolpole Marsala.

Nachdem sich das Wetter beruhigt hat, bereiten wir die Abreise vor. Zunächst soll es zurück gehen zu den nahe liegenden Ägadischen Inseln, wo wir auf den “richtigen“ Wind für den Absprung nach Sardinien warten wollen.